Geschichte des Ortsteils
Die Siedlung Erzhütten hängt in Ihrer Entstehungsgeschichte mit den um 1720 von Freiherr von Haacke im Karlstal bei Trippstadt gegründeten Hüttenwerken zusammen. Das Raseneisenerz an der ,,alten Schmelz” bei Stelzenberg war bald unergiebig, und so wurde dann der Erzreichtum auf der Höhe des Alberichsberges ausgebeutet. Auf Eseln wurde das Erz zum Karlstal geschafft. Das Bergwerk auf den Erzhütten wurde im Tagebau betrieben, wobei Stollen in die Bergwände getrieben wurden. Geleitet wurde der Betrieb von fachkundigen Steigern, die vielfach aus dem Bergwerksgebiet um Wolfstein zuwanderten.
Ältester namentlich bekannter Steiger ist der 1760 im Alter von etwa 80 Jahren verstorbene Jacob Diehl, zu dessen Nachkommen u.a. der 2003 verstorbene Ludwig Müller gehörte. Im Jahr 1786 gab es 13 Holzhäuser im Bereich der Erzhütten. Es wohnten dort 13 Familien mit Gesinde, insgesamt 58 Personen. Am 23 Mai rollte die Front der Revolutionskriege über die kleine Siedlung, deren Häuser abbrannten. Damit aber wurde der Untergang der Siedlung ebenso eingeleitet wie durch moderne Verhüttungsverfahren. Seit etwa 1780 hatte die Unternehmerfamilie Gienanth die Hüttenwerke im Karlstal und somit auch das Bergwerk im ,,Reichswald” (so auch der Name für die ,,Erzhütten”) übernommen, auch übrigens den 1740 gegründeten, später im Besitz von Didier und Rügemer befindlichen ,,Fischerrücker Hammer” um 1805 zu einem ,,Blechhammer” umfunktioniert. 1829 verkaufte Gienanth das aus Stein errichtete Werksgebäude auf den Erzhütten an die Stadtverwaltung, die es zum Schulhaus umbauen ließ. In jenen Tagen war mit dem Aufhören des Bergbaubetriebes die Siedlung Erzhütten auch von Obdachlosen aus der Stadt zu einer ,,Armensiedlung” geworden. Es gab sogar Stimmen, aus ihr und einigen Mühlen ein Dorf ,,Gienanthshausen” zu gründen, um die soziale Last von der Stadt abzuwälzen. Die Gründung der Textilbetriebe Lampertsmühle (1853) und Kammgarnspinnerei (1857) schufen Arbeitsplätze und es kamen einige Neusiedler. Die Verhältnisse normalisierten sich rasch.
Im Jahre 1880 gab es wieder 47 Bewohner. Im Jahre 1913 zählte man 12 Textilarbeiter, 23 Bauhandwerker, 7 sonstige Handwerker, 3 Fuhrleute, 2 Landwirte, 3 Waldarbeiter, 3 Hausierer, 2 Wirte, 18 sonstige Arbeiter sowie 2 Lehrer dort.1913 wurde der Friedhof angelegt, 1936 die katholische Kirche sowie 1953 die protestantische Kirche erbaut.
Und so ging es weiter:
1956 entsteht die Wohnsiedlung Kaisermühlerfeld
1964 wird die Mehrzweckhalle des SVW gebaut
1966 Bau der Talstraße
Bebauung der Vogelhammerstraße
Nördliche Bebauung der Talstraße
1969 Durchbruch der Erzhütterstraße nach Erfenbach
Verplanung des Herrenwiesentales
Ausbau der Talstraße bis Kreuzhof
1974 Bau der Schlammverbrennungsanlage
1977 Bau des Diabetikerzentrums in der Hahnbrunnerstraße
1981 Erweiterung des Friedhofs und Bau der Leichenhalle
1982 Erschließung des Baugebietes Assenmacherstraße