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Nachgefragt: Interview zur Glasfaser auf der Hütte

Seit rund einem Jahr prüfen Unternehmen, ob Erzhütten/Wiesenthalerhof Potenzial für einen Glasfaserausbau haben. An den Stammtischen wird diskutiert, aber noch hat sich nicht viel bewegt. Zeit, einmal nachzufragen bei einem, der es wissen muss.


Luca, Du bist Schüler im 13. Schuljahr, lebst fast seit Geburt auf der Hütte und hast Dich gemeldet, den Hütterer Bürgern den Glasfaserausbau für Empera zu erklären. Hast Du gedacht, dass es so schwierig wird? Wie ist aktuell der Stand und das Feedback allgemein?

Ich hätte gedacht, dass es viel einfacher wird und wir locker die 20% erreichen.

Was sind die häufigsten Bedenken, die die Leute haben?

Die meisten sind mit ihren aktuellen Verträgen zufrieden und machen sich wenig Gedanken um die Zukunft. Da gibt es bisher wenig Aufklärung. Viele haben auch Angst wegen der notwendigen Erdbauarbeiten wenn neue Infrastruktur geschaffen wird, dabei wird mit den modernen Verfahren nichts kaputt gemacht, der Vorgarten bleibt intakt.

Wie sieht es mit dem technischen Verständnis aus? Können sich die Menschen vorstellen, was 100Mbit oder 1000Mbit eigentlich bedeuten? Hast Du da Beispiele parat?

Na klar. Aber viele merken selbst im Home-Office nicht, dass es an der eigenen Leitung liegt, wenn’s mal ein wenig hakt. Und die Anforderungen wachsen ja stetig! Ein Computerspiel wie „Baldur’s Gate 3“ ist 140 GB groß, das dauert mit 100Mbit über 4 Stunden zum Installieren, bei 1000Mbit wären das dann nur noch 25 Minuten – das ist ein großer Unterschied, aber das betrifft wahrscheinlich eher die Jüngeren.

Glasfaser ist eine zukunftssichere Investition in Infrastruktur. Es wird nie wieder so günstig sein wie jetzt, wenn möglichst viele diesen Schritt gehen und eine einmalige Chance. Wir stehen jetzt bei 11%. Ist da bei der Vermarktung nicht etwas schiefgelaufen?

Wir haben gelernt: Man muss viel mehr aktiv Marketing betreiben und Aufklärung. Das ist aber schwierig, da viele nicht mögen, wenn ich sozusagen als Vertreter an der Haustür klingel. Da kommt man oft erst gar nicht ins Gespräch oder zu einer Beratung – viele scheinen zu denken, ich wolle Ihnen einfach schnell was andrehen und nicht helfen, die Infrastruktur der Zukunft auf der Hütte zu realisieren.

Man kann mit Glasfaser ja auch Geld sparen oder bekommt mehr Leistung für’s gleiche Geld. Bei Empera sind das 400 Mbit im Download und 200 Mbit im Upload für 49,- Euro. Bei Vodaphone bekommt man für 49 Euro nur 250Mbit bzw. im Upload sogar nur 50 Mbit! Wollen die Leute kein Geld mehr sparen? Oder sind sie abgeschreckt von der Maximaloption für 69,- Euro?

Ja, auf den Plakaten stehen 1000MBit, es gibt aber mehrere Abstufungen. Besonders attraktiv finde ich die Option 400Mbit – das empfehle ich meistens. Da kann man eigentlich nichts falsch machen. Man kann aber auch flexibel wechseln zwischen Tarifen. Und man hat eine monatliche Kündigungsfrist! Wenn hier jemand Fragen hat, berate ich auch individuell.

Luca
Luca wohnt seit 17 Jahren auf der Hütte und engagiert sich für eine moderne Glasfaser-Infrastruktur. Und er ist natürlich Mitglied im Heimatverein!

Wie wichtig ist den Leuten, dass es ein regionaler Anbieter ist? Hinter Empera und K-Net stecken ja die Stadtwerke?

Für viele, mit denen ich spreche ist das ein sehr großer Pluspunkt, wenn z.B. die Erdbauarbeiten durch die SWK geplant, koordiniert und mit Firmen aus der Region durchgeführt werden.

Neben dem Preis, was sind die technischen Vorteile?

Störungsfreiheit und Leistungsfähigkeit – bei Kupferkabel ist bei 200Mbit Schluss, bei den Koaxialkabeln teilen sich die Teilnehmer das Kabel – da kommt oft viel weniger durch und der Upload ist deutlich geringer. Bei Glasfaser kommt das raus, wofür man zahlt. Die Faser schafft auch 2500 Mbit.

Was bedeutet Upload?

Die Richtung vom Haus nach draußen. Das ist immer wichtiger bei Cloud-Diensten oder für’s Home Office. Die meisten Leute haben das nicht auf dem Schirm oder sie wissen gar nicht, wie ihre tatsächliche Auslastung ist. Wenn ich meine auf dem iPad geschriebenen Schulhefte in der Cloud sichern möchte, dauert das bei einem 100Mbit DSL-Anschluss zwei Stunden – da ist der Upload maximal 30Mbit und mit dem 400er Glasfaser-Tarif hätte ich 200Mbit-Upload und wäre unter 20min fertig – beim gleichen Preis wie die DSL-Leitung der Telekom.

Stichwort Zukunftsfähigkeit und Wertsteigerung der eigenen Immobilie – wofür braucht man in Zukunft vielleicht sonst noch schnelleres Internet?

Das kann schon der neue Fernseher sein, der dann oft eine viermal so große Bilddatenmenge wie der alte hat (Stichwort 4K). Dann kann man die hohe Auflösung der Streaming-Dienste evtl. gar nicht nutzen. Oder vielleicht mal Telemedizin.

Wann kommt im besten Fall die Glasfaser auf die Hütte?

Im Bestfall Ende 2025 – schon in wenigen Wochen werden Gas- und Wasserleitungen der Erzhütter Straße neu gemacht, da würden wir direkt Glasfaser verlegen können, wenn genügend Leute dies befürworten, ansonsten dauert es.

Ich habe schon die Frage gehört: Aber ich habe doch schon bei einem anderen Anbieter unterschrieben. Wie ist das mit der Vertragsgestaltung?

Andere Anbieter bauen derzeit nicht aus. Etwaige Fristen von denen sind bereits abgelaufen. Deshalb kann jeder bedenkenlos bei Empera unterschreiben.

Wie schnell kann ich eigentlich wieder kündigen bzw. kann ich auch wieder in meinen alten DSL-Telekom-Vertrag?

Man ist nur einen Monat gebunden. Man kann sogar nach einem Monat kündigen. Und die alten Leitungen bleiben ja da. Die könnte man sogar parallel nutzen.

Aber die 700 Euro Preisvorteil der Erschließung und die Installationskosten, die muss ich dann nicht zurückzahlen?

Nein. Man kann sogar ohne einen Vertrag nur die Grundstückseigentümererklärung unterschreiben –und bekommt kostenlos (!) ein Leerrohr bis ans Haus gelegt. Dann kann man in drei Jahren immer noch einen Vertrag machen. Ohne diese Maßnahme wird so ein einzelner Hausanschluss später bestimmt über 1000 Euro kosten. Beim Hausanschluss kommt das Kabel da ins Haus, wo typischerweise das Telefonkabel ankommt. Dort wird dann wie gehabt ein Modem/Router angeschlossen. Ob und wie eine Innenverkabelung im Haus erfolgt, ist Sache des Kunden.

Dann ist das ja überhaupt kein Risiko und man fragt sich, wieso viele so zögerlich sind.

Ja, das ist ein absoluter no-brainer so in die Glasfaser zu investieren.

Dann musst Du wohl noch ein paar Hausbesuche machen…

Ich freue mich auf viele nette Gespräche mit den Hütterern!


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